Mittwoch, 2. November 2011

Hochzeit ein Mädchentraum??


In letzter Zeit frage ich mich warum wir überhaupt noch heiraten? Entweder ist es eine Zweckgemeinschaft, aus Steuersparenden Gründen oder, weil man bald Mama und Papa wird. Das Wort Liebe kommt immer seltener zum Zug, und wenn jemand behauptet sie heiraten aus Liebe, ist es häufig doch nur Lust, da einige Monate später die Scheidung folgt.
Wissen wir überhaupt noch was Liebe bedeutet? Man schwört sich doch durch gute und schlechte Zeiten zu gehen - dauern diese nur 72 Tage?
Denkt Mal darüber nach: Warum wollt ihr heiraten oder eben nicht?

2 Kommentare:

  1. Liebe und heiraten hat rein gar nichts miteinander zu tun.

    In unserer Gesellschaft ist die Heirat der legale Kontrakt, mit dem zwei Menschen eine Schicksalsgemeinschaft errichten.

    Ursprünglich ging es dabei in erster Linie um die materielle Absicherung der Nachkommenschaft. Heiraten war die Gründung einer Art Aktiengesellschaft zur Aufzucht und Hege der Nachkommen.

    Emanuel Kant hat es noch etwas prosaischer formuliert: Die Ehe sei ein Kontrakt zum wechselseitigen Gebrauch der Geschlechtsorgane. Damit griff er natürlich zu kurz. Denn der Vertrag deckte in Sonderheit die Folgen dieses wechselseitigen Gebrauches ab. Ohne diese Absicherung waren die Frauen zur Armut verdammt, gaben sie sich dem rausch der Hormone hin. Die Ehe war eine durch und durch pragmatische Angelegenheit.

    Die Idee der Liebe und der ewigen Treue kommt erst mit der Romantik in die Ehe. Aus dieser Zeit stammt auch der royale Pomp und der Wunsch nach einer Märchenhochzeit mit Kutsche, weissem Braukleid und Ehrenjungfern.

    Doch was ist die Liebe? Die Liebe ist die innere Haltung positiver, inniger Verbundenheit zu einer Person, die den reinen Zweck oder Nutzwert einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt. Die Liebe als Ding an sich - um bei Kant zu bleiben - gibt es nicht. Sie entsteht aus einer innigen Beziehung.

    Aus der Romantik stammt auch die Vorstellung vieler Mädchen dass sie glücklich wären bis an das Ende ihrer Tage, wären sie nur erst verheiratet. Heiraten macht aber allenfalls kurzfristig glücklich. Das wirkliche Leben beginnt danach. Und das ist oft alles andere als romantisch. Das Baby ist krank, das Geld ist knapp, die Wohnung klein, die Arbeitsstelle unsicher.

    Wer dagegen Heirat als den Beginn einer langen, gefahrvollen und unplanbaren Reise begreift, schaue sich seine Weggefährten sehr genau an. Die Schicksalsgemeinschaft muss sich im Sturm dieer Reise bewähren. Ein wenig nüchterner Pragmatismus unserer Vormütter ist dabei sicher nützlich....

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  2. Hallo, besten Dank für dein Kommentar und ehrliche Meinung.

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